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Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung: Ein junger Beruf

Ein junger oder neuer Beruf wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. So auch der Ausbildungsberuf zum Tierpfleger, der um eine neue, dritte Fachrichtung für Tierheime und Tierpensionen mit Hundeschule erweitert wurde.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung informiert über einen neuen Beruf.
Tierpension Raymond Lütjohann

Nicht jeder Chef, der Fachkräfte braucht, hebt deswegen gleich eine staatlich anerkannte Berufsausbildung aus der Taufe. Raymond Lütjohann schon. Der Betreiber der Hundeschule und der Hundepension und Katzenpension am Kiekutsee bei Groß Mackenstedt brauchte 1988 Fachpersonal für seinen Betrieb. Erkundigungen, die Lütjohann in diesem Jahr bei der IHK einholte, ergaben nur den damaligen Stand der Dinge in der Tierpfleger-Ausbildung: Zwei Fachrichtungen gebe es, die zum Zootierpfleger und jene zum Haus- und Versuchstierpfleger. "Zootiere gibt es nicht in meiner Hundeschule", schmunzelt Lütjohann, "schließlich trimmen wir keine Löwen. Und Personal, das sein Rüstzeug unter anderem in Tierversuchen gelernt hat, konnte ich ebenfalls nicht brauchen. Das geht nicht nur gegen meine ethischen Überzeugungen, sondern auch gegen die von jedem, der sein geliebtes Haustier bei mir in Pflege gibt."

Zehn Jahre und hunderte Briefe an Ämter, Kammern und Bundesministerien später stand Lütjohann am Ziel: Seit 1998 gibt es die Ausbildung zum Tierheim- und Pensionstierpfleger.

Was machen Tierheim- und Pensionstierpfleger?

Was erwartet den Azubi in dieser Fachrichtung? Auf keinen Fall Elefanten oder Raubkatzen, wie etwa in der Zootierpflege. Lütjohann beschreibt die "Zielgruppe" am Beispiel seines Betriebes: "Meine Schwerpunkte liegen in der Betreuung, der Pflege und der Erziehung von circa 300 Hunde- und 50 Katzenrassen. Daneben betreibe ich einen Hundesalon, in dem Hunde gebadet, geschoren und getrimmt werden. In der Hundeerziehung biete ich sowohl den Bereich Familien- und Haushunderziehung als auch Versehrtenhunderziehung an." Versehrtenhunde sind Hunde, die ihren behinderten Haltern das Leben erleichtern. Ein Beispiel: Vierbeiner lernen, per Zeichensprache die Befehle ihrer taubstummen Halter zu verstehen.

Darüber hinaus lernen die Azubis Medikamentenkunde, Zwingersauberkeit, Tierkunde und Krankheitserkennung. Kaufmännische Tätigkeiten, etwa die Werbung für Buchungen oder die elektronische Adressverwaltung gehören zum Beruf - und damit auch in die Ausbildung. Der umfangreiche Lernstoff ist nicht im Schnelldurchlauf zu bewältigen, immerhin drei Jahre dauert die Ausbildung zum Tierheim- und Pensionstierpfleger.

Gute Aussichten auf einen Arbeitsplatz

Fünf Auszubildende lernen diesen Beruf derzeit in der Hundepension und Katzenpension von Lütjohann - "und ab dem ersten August 2002 sind es acht." Die Übernahmechancen in seinem Betrieb sind außerordentlich gut - und das ist kein Einzelfall. "Sie müssen sich das so vorstellen", sagt Lütjohann: "Wir hatten fünfzehn Jahre keine Fachkräfte für unseren speziellen Berufszweig. Das Ausbildungsgesetz zum Tierpfleger wurde 1984 dahingehend geändert, dass dieser Beruf in zwei Fachrichtungen, Zootier- und Haus- und Versuchstierpflege aufgegliedert wurde. Nur an den Personalbedarf von Tierheimen und -pensionen wurde seinerzeit nicht gedacht. Ich schätze, dass in ganz Deutschland derzeit etwa 800 Betriebe Tierheim- und Pensionstierpfleger suchen."

Kontakt: Tel. 04206-9737 | Fax: 04206-9721