Es gibt sie. Auch unter uns Hunden. Die Allesfresser.
Mein kleiner Eddi ist so einer. Er ist quasi die Inkarnation des Allesfressers. Es gibt nichts, wovor er Halt macht. Es sei denn, es ist zu groß für sein Maul. Und was durch sein Maul passt, kann seiner Meinung nach nicht zu viel für seinen Magen sein.
So hat er auch schonmal ein ganzes Blech feinsten, frisch gebackenen Apfelkuchen verdrückt. Nur den Rand hat er stehengelassen. Ob nun aus kulinarischen Gründen oder weil er an der Form festklebte, sei dahingestellt. Damit stürzte er die Oma der Sekretärin in eine bitterböse Stimmung. Sie war es, die dieses Meisterstück voller Liebe und Hingabe gebacken und zum Abkühlen auf den kalten Boden gestellt hatte.
Auch eine Packung Mehl hat er vor zwei Jahren selbständig geöffnet und zu einem Drittel verputzt. Es drängt sich die Annahme auf, dass es sich hierbei weniger um kulinarische Gründe als um pure Gier gehandelt hat. Diese Mahlzeit veranlasste meine Sekretärin abends um elf panisch den Tierarzt anzurufen und nach Konsequenzen zu fragen. Er würde nun über Nacht einen Kuchen backen, war die beruhigende Antwort. Diesen nächtlichen Anruf zwar ernst aber dennoch mit Humor zu nehmen, war mit Sicherheit die richtige Entscheidung.
Sämtliche “Allesfresser”-Erfolge aus 15 Jahren an dieser Stelle zu dokumentieren, würde die Kapazität unseres Serves sprengen und ihn zusammenbrechen lassen. Aber ein wichtiges Thema für all diejenigen, die einen “Allesfresser” mit feuchter Nase ihr Leben bereichern lassen, muss an dieser Stelle erwähnt sein.
Schokolade ist für Hunde giftig!
Sie enthält nämlich einen Stoff, der Theobromin heißt. Für Hunde (übrigens auch für Katzen) ist dieser Stoff giftig. Beiden fehlt das Enzym, welches z.B. im menschlichen Körper das Theobromin abbaut.
Abhängig davon, wie hoch der Kakaogehalt der Schokolade ist und wieviel Gramm pro Kilogramm Körpergewicht der Hund gefressen hat, treten Vergiftungserscheinungen auf. Kleine Hunde können bereits von knapp 30 Gramm Zartbitterschokolade Symptome einer Vergiftung zeigen. Durchfall, Erbrechen und Durst treten in der Regel bei einer leichten Vergiftung auf, eine starke kann Symptome wie Bewusstseinsstörungen und Krampfanfälle zeigen. Besteht also der Verdacht, dass ein Hund Schokolade gefressen hat, sollte sein Verhalten genau beobachtet werden und bei Symptomen einer Vergiftung sofort der Tierarzt aufgesucht werden! Dieser kann dann abschätzen, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen. Abhängig vom Verlauf und der Schwere der Vergiftung kann der Verzehr von Schokolade beim Hund und auch bei der Katze innerhalb von 12 bis 36 Stunden zum Tod führen.
Schokolade ist Eddis unerschöpflicher Gier glücklicherweise noch nicht zum Opfer gefallen. Unsere Menschen wissen um die Gefahr mit Hunden und Schokolade und achten deswegen sehr pingelig darauf, dass niemals Schokolade auf Schnauzenhöhe steht. Auch Apfelkuchen und Mehl gehören an und für sich auch nicht auf den Speiseplan eines Hundes, aber meine Menschen sind eben auch nur Menschen… und Eddi ist ein schlauer, von maßloser Gier getriebener Hund.
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