Vor ein paar Tagen habe ich mitbekommen, wie die drei Menschen aus meinem Rudel über Demenz gesprochen haben. Anfangs fand ich das nicht besonders interessant, dachte, es geht um „Menschenkram“, aber als ich hörte, dass auch Tiere das bekommen können, habe ich meine Ohren aufgestellt und genau zugehört. Was ich da erfahren habe, muss ich euch unbedingt mitteilen:
Demenz ist der Oberbegriff für verschiedene Erkrankungsbilder, die mit einem geistigen Verlust einhergehen. Die Funktionen des Erinnerns, Denkens, Verknüpfens und der Orientierung lassen hierbei mehr und mehr nach und alltägliche Situationen und Aktivitäten bereiten Schwierigkeiten. Ein geistiger Verfall nimmt seinen Lauf.
Nicht nur Menschen sondern auch Tiere werden auf Grund der Ernährung und der medizinischen Versorgung immer älter. Viele Alterskrankheiten lassen sich heutzutage auch bei Tieren durch die weit entwickelte Tiermedizin immer besser behandeln. Bei einem dementen Tier ist wie beim Menschen eine medikamentöse Behandlung möglich. Diese kann den Krankheitsverlauf jedoch nur verlangsamen.
Folgende Verhaltensweisen bei einem alten, ansonsten jedoch gesunden Tier sollten Anlass dazu sein, eine umfassende Untersuchung im Hinblick auf Demenz beim Tierarzt durchführen zu lassen:
– Desorientierung in bekannten Umgebungen
– sinnloses Starren auf Wände
– gestörter Tag-Nacht-Rhythmus
– unruhiges Umherwandern (besonders in der Nacht)
– plötzlich auftretendes ängstliches Verhalten
– zwanghaftes Lecken, Benagen, im Kreis laufen (Stereotypien)
– dauerhafte Lautäußerungen (stundenlanges Bellen, Miauen etc.)
– gesunkene Reizschwelle für aggressives Verhalten
– bekannte Menschen oder Tiere werden nicht mehr erkannt
– nicht mehr vorhandene Stubenreinheit
Natürlich müssen nicht alle diese Verhaltensweisen gleichzeitig bei einer Erkrankung an Demenz auftreten. Einzelne oder mehrere können auch bereits ein Hinweis sein.
In der Regel kennt der Tierhalter sein Tier auch aus den Zeiten, in denen es auf Grund des Alters „geistig fit“ war. Verhaltensänderungen, die auf eine geistige Beeinträchtigung hinweisen, können somit gut erkannt werden.
Wenn durch tierärztliche Untersuchungen organische Erkrankungen, die ähnliche Symptome wie eine Demenz verursachen können, auszuschließen sind, eine Demenz diagnostiziert wurde und weiterhin die elementaren Bedürfnisse wie Fressen, Schlafen, Kuscheln, Harn und Kot Absetzen befriedigt werden können, dann kann jeder sein dementes Tier unterstützen und ihm helfen, mit der Situation gut leben zu können.
Diese Punkte erleichtern dem Tier mit einer solchen Krankheit das Leben:
Ist die Gehirndegeneration so weit fortgeschritten, dass das Tier keine Lebensfreude mehr zeigt, nicht mehr Fressen mag, Schmerzen hat und Steuerungsfunktionen ausfallen, so muss der Tierhalter sein Tier erlösen. Wann die Notwendigkeit besteht, diesen Schritt zu gehen, muss jeder Tierhalter selbst entscheiden. Er kennt sein Tier sehr gut und weiß somit die jeweilige Situation am Besten einzuschätzen.
Das zu hören war dann doch sehr interessant. Vielleicht haben die drei wegen Eddi darüber gesprochen, der ist jetzt ja auch schon fast 15…
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