Nur ein Hund, der regelmäßig ausreichend Auslauf bekommt, kann zufrieden sein. In unserer Hundeschule werden wir oft gefragt: Wie viel Bewegung braucht ein Hund? Immerhin können wir gutes Benehmen nur von einem Hund erwarten, dessen Bewegungsdrang erfüllt ist. Natürlich lässt sich "an der Leine ziehen" auch nicht einfach mit Bewegungsmangel erklären. Dennoch MUSS ein Hund ausgelastet sein, damit der Mensch erzieherisch Erfolge erziehen kann.
Wir erläutern in diesem Beitrag, warum zwar keine pauschalen Angaben zur Dauer und Häufigkeit der notwendigen Spaziergänge gemacht werden können, erklären trotzdem aber Grundsätze zum Bewegungsdrang aller Hunde.
Es gibt viele Faktoren, die beeinflussen, wie viel Auslauf ein Hund benötigt. Aus diesem Grund lässt sich auch keine allgemeine Aussage zu Dauer, Häufigkeit und Intensität der notwendigen Spaziergänge treffen. Die beeinflussenden Faktoren zu kennen, vereinfacht aber die richtige Einschätzung.
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit sind einige dieser Faktoren folgende:
Beziehen wir uns einmal auf einen "durchschnittlichen" Hund, der gesund, weder übermäßig alt noch jung, weder riesig noch winzig ist und auch rassebedingt nicht für eine sehr spezielle Aufgabe gezüchtet wurde.
Häufigkeit der Spaziergänge: Grundsätzlich sollte jeder Hundehalter drei Spaziergänge pro Tag mit seinem Hund machen. Mehr sind selbstverständlich auch möglich, weniger nicht. Gemeint sind tatsächlich auch zeitlich umfangreiche "Gassirunden". Abends nochmal kurz zum Pinkeln raus, ist kein Spaziergang (aber trotzdem notwendig).
Dauer der Spaziergänge: Ein Spaziergang sollte im Allgemeinen rundweg eine Stunde umfassen.
Intensität der Spaziergänge: Hunde mögen zwar gerne klare Regeln und lieben schöne Rituale, Monotonie finden sie aber genauso öde wie Menschen. Abwechslung ist also das Zauberwort für die Spaziergänge mit Hund. Diese Abwechslung kann sich z. B. auf wechselnde Wege, verschiedene Spiele, verschiedene Spielgefährten, verschiedene Tempi (Gehen, Walken, Joggen, Radfahren) erstrecken. Der Kreativität sind hier nur wenig Grenzen gesetzt.
Abweichungen von diesen Punkten sind letztendlich wieder möglich, weil Alter, Rassezugehörigkeit, Körperbau, Gesundheit und Intensität (sie oben) den Bewegungsdrang eines Hundes beeinflussen.
Wer glaubt, seinen sechs Monate alten Labrador mit insgesamt 60 Minuten Spaziergang am Tag auslasten zu können, der liegt leider falsch.
Wer glaubt, ein Border Collie kann neben zwei Kindern und zwei arbeitenden Eltern "so einfach mitlaufen", ebenso.
Wer glaubt, Chihuahua, Mops und Co. können ihr Geschäft auch überwiegend in einem Katzenklo erledigen und frische Luft auf dem Balkon schnuppern, wird nicht viel Freude mit seinem Hund haben (und der Hund ein furchtbares Leben).
Wer glaubt, ein Dobermann ist mit genau so viel Bewegung und Beschäftigung zufrieden wie ein Neufundländer, tut ebenfalls weder sich noch seinem Dobermann einen Gefallen.
Grundsätzlich sollte man sich immer darüber im Klaren sein, dass hinter der Mehrzahl der Hunderassen "Arbeitstiere" stecken, die ursprünglich einmal für eine konkrete Aufgabe gezüchtet worden sind. Diesen Aufgaben können die wenigsten Hunde heute noch nachgehen.
Wenn Sie vorübergehend einmal nicht die Zeit haben, Ihrem Hund gerecht zu werden, können Sie gerne unsere Hundepension in Anspruch nehmen.
Je spezieller und/oder bewegungsreicher die Aufgabe einer Rasse ursprünglich einmal war, umso mehr fordert diese Rasse anschließend auch den Hundehalter im Alltag bezüglich Bewegung und Beschäftigung.
verfasst von: