In Episode 3 von "Du als Hundetrainer" erfahren Sie wie viel Ruhe oder Schlaf ein Hund braucht.
Auf die Frage "Wie viel Ruhe braucht ein Hund?" wissen viele Hundehalter keine richtige Antwort. Oft werden wir in unserer Hundeschule hiernach gefragt.
Da sich ein Hund nicht zwingend automatisch zurückzieht, um seinem Ruhebedürfnis nachzukommen, muss auch der Hundehalter ein Auge hierauf haben. Ein Ruhemangel bzw. Schlafmangel kann nämlich verheerende Folgen haben.
Ein erwachsener Hund braucht siebzehn bis zwanzig Stunden Ruhe am Tag.
Welpen, Senioren oder kranke Hunde benötigen bis zu 22 Stunden Ruhe am Tag..
Selbstverständlich ist das Schlaf- und Ruhebedürfnis eines jeden Hundes individuell. Die oben angegebenen Zahlen können somit auch in einem geringen Maß variieren. Sicher ist jedoch, dass ein Hund den überwiegenden Teil des Tages rumliegen und dösen oder schlafen sollte, um seinem natürlichen Ruhebedürfnis nachzukommen.
Wenn ein Hund den ganzen Tag über zusätzlich zu den Spaziergängen immer wieder durch das Haus oder die Wohnung läuft und sich eben nicht hinlegt und schläft oder döst, dann ist er zu unruhig.
Der Ruhe-Rhythmus eines Hundes ist keineswegs mit dem eines Menschen vergleichbar. Wir Menschen schlafen nachts mehr oder weniger lange und sind dann aber den ganzen Tag über aktiv. Ist dies bei einem Hund genau so der Fall, kann sein Ruhebedürfnis nicht erfüllt sein.
Unruhe beim Hund kann verschiedene Ursachen haben. Sie kann durch äußere Einflüsse entstehen wie zum Beispiel dauerhaft bespaßende Menschen oder eine unruhige Umgebung. Ein Hund kann jedoch auch ohne äußere Einflüsse ständig unruhig sein. In diesem Fall ist es eine "innere Unruhe", die zum Beispiel durch ständige Reibereien mit dem Menschen (mangelnde Erziehung) entstehen kann. Wenn ein Hund im Zusammenleben mit dem Menschen keine eindeutigen Regeln hat, führt eben dies zu ständigen Reibereien mit dem Menschen, woraufhin der Hund nicht weiß, "was Sache ist" und dadurch innerlich unruhig wird.
Ein Ruhemangel oder Schlafmangel führt beim Hund leider nicht dazu, dass er "hundemüde" auf die Seite fällt und einfach einschläft. (Dies passiert zwar manchmal bei Welpen, bei erwachsenen Hund ist dies jedoch extrem selten der Fall.) "Leider" deswegen, weil es dann für den Menschen viel offensichtlicher wäre, dass der Hund seinem Ruhebedürfnis nicht nachkommen konnte.
Das Gegenteil tritt sogar ein: Ein Hund der unter Ruhe- bzw. Schlafmangel leidet, wird überdreht, unkonzentriert, nervös, reizbar, kurz gesagt absolut unausgeglichen. Dies wiederum veranlasst den Hundehalter, für mehr Bewegung, Auslastung, Sport, Spiel etc. zu sorgen. Hierdurch bekommt der Hund noch weniger Ruhe und wird noch überdrehter. Und die Katze beißt sich in den Schwanz.
Wenn ein Hund ständig unruhig, nervös oder hektisch ist und tagsüber eben nicht überwiegend rumliegt und döst oder schläft, sollte man sich fachlichen Rat einholen. Ein professioneller Hundetrainer mit absolvierter Berufsausbildung in Praxis und Theorie wird die Ursachen für die Unruhe erkennen und Empfehlungen aussprechen können.
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