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Hier schreibt Vanja! Oder: Die erste Gastautorin im Blog vom Kiekutsee

Briefumschlag mit Lohmanns Adresse
Lohmanns erster Brief von Riesenschnauzer Vanja

Lieber Lohmann !

Schon seit ziemlich vielen Wochen will ich endlich mal was von mir hören lassen, aber mein Frauchen ist längst nicht so schreibwillig wie Deine Sekretärin (und telefonieren ist auch nicht so ihr Ding…)

Ich habe mich sehr gefreut, Euch am Kiekutsee wiederzusehen. Frauchen hat versprochen, dass ich bei Euch sein darf, wenn sie uns (Jule und mich) mal irgendwo nicht mitnehmen kann. In der nächsten Woche reisen wir aber erstmal nach Dänemark. Da waren wir im letzten Jahr auch und ich kann Dir sagen, am besten sind die Dünen.

Hier in unserem Stadtteil ist auch viel los: Am Teich sind gerade wieder hunderte von Gänsen, die wohl demnächst ihre Küken haben werden. Noch schwimmen sie schneller als ich, aber ich übe und übe…. Im Garten übe ich das Fliegen: Einmal muss man die frechen Rabenkrähen doch erwischen!

Jule guckt sich das immer sehr gelassen an, tippt ab und zu mit der Pfote an die Stirn und prophezeit mir Erfolglosigkeit. Na das wollen wir doch mal sehen!!

Neulich, als Frauchen abends im Theater war, musste ich unbedingt bellen, obwohl ich mir das ganz abgewöhnt hatte. Aber da wollten doch zwei Kaninchen im Beet neben unserer Haustür einen Bau anlegen für ihre Karnickelkinder. Hastu Töne?! Und Jule sagt keinen Ton, Frauchen ist nicht zu Hause und für`s Telefon fehlt mir einfach noch die Feinmotorik. Also habe ich sie verbellt, jawohl! Leider hat Frauchen das erst am nächsten Morgen kapiert, als sie bei Tageslicht die Buddelbescherung entdeckte. In der Nacht hat sie noch gedroht, mich sofort zu euch zu schicken. Im Paket, als Muster ohne Wert. Mann, war die wütend!

Jule ist auch oft wütend auf mich, weil sie plötzlich Sachen machen soll, die 12 Jahre lang nicht von ihr verlangt worden sind. Sitz machen, bevor man aus dem Garten ins Haus darf, zum Beispiel. Oder im Auto sitzen bleiben, bis das Kommando zum Rausspringen kommt. Oder auf dem Platz bleiben, obwohl es an der Tür geklingelt hat. Manchmal ist sie genervt, wenn ich mit ihr toben will, aber manchmal spielt sie auch ganz nett mit.

Mich dagegen nervt, dass sie beim Gasssigehen meistens ohne Leine sein darf und ich diese bescheuerte Leine ertragen  muss. Eine Elchleine habe ich übrigens schon eliminiert: ich habe sie gefressen! In echt! Ich habe nur den Karabiner und die zwei Nieten übrig gelassen. Und ich habe Frauchen zugeguckt, wie sie auf allen Vieren stundenlang nach dem Rest gesucht hat bis ihr dämmerte, dass der in meinem Magen gelandet ist. Hat ein paar Tage gedauert, bis das wieder draußen war. Zum Glück hat sie mich nicht zur Tierärztin geschleppt deswegen, da gehe ich nämlich gar nicht gern hin. Irgendwie riecht es da komisch.

Einmal täglich fahren wir aber in einen Nachbarort, da sind zwar keine Kaninchen oder Gänse, dafür aber oft andere Hunde und ich kann ohne Leine rasen und toben.

So, für heute war das ja wohl mal ein längliches Lebenszeichen von mir. Aber wie gesagt, war schon längst fällig.

Vielleicht lass ich Euch aus dem Urlaub eine Karte schicken.

Ich hoffe, Dir und allen anderen Zwei- und Vierbeinern geht es gut. Bitte grüße sie alle ganz herzlich und sei Du gegrüßt

Von Vanja, Jule und der Zweibeinerin B. J.