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Zeitungsartikel des Weser Kuriers: Neuer Ausbildungsgang zum Tierpfleger

Neuer Ausbildungsberuf zum Tierpfleger - Hunde- und Katzenhotel sucht noch Interessenten

(Ein Bericht über die Hundeschule FIRST CLASS aus dem Weser Kurier)

Bremen. Tierfreunde aufgehorcht, es gibt Arbeit! Genau genommen gibt es einen neuen Ausbildungsgang, der zu fester Arbeit führen kann. Er nennt sich Tierheim- und Pensionstierpfleger und ergänzt das Berufsbild des Zoo-, Haus- und Versuchstierpflegers.

Wer Interesse hat, sollte aufmerken, denn Ausbildungsplätze sind noch frei, wie Raymond Lütjohann, Betreiber der Hundeschule und des Hunde- und Katzenhotels am Kiekutsee bei Groß Mackenstedt, informiert. Der neue Ausbildungsgang ist von ihm aus der Taufe gehoben worden - und zwar aus einleuchtendem Grund: " Das passt einfach nicht", erklärt der Hundehotelier. Auf die Frage, was denn da nicht "passe", wird er deutlicher. Es ist das Wort Versuchstierpfleger. Diese Bezeichnung sei doch schon in sich ein Widerspruch. Denn wie könne ein Tierliebhaber ein Versuchstier pflegen, ohne in Gewissenskonflikte zu geraten? Überhaupt nicht, lautet Lütjohanns Antwort.

Diese Erkenntnis führte zu der Idee, ein neues Berufsbild zu schaffen, bei dem weder die Bezeichnung "Versuch" vorkommt, noch die Verpflichtung besteht, im Rahmen der Ausbildung - wie bei den anderen Tierpflegeberufen - in einer Versuchstieranstalt zu arbeiten. Mit dieser Initiative hatte Lütjohann allerdings eine Lawine losgetreten, die ihn im Laufe der Behördengänge fast unter sich begraben hätte. Über 300 Briefe gingen an Ämter, Kammern, Bundesministerien und Politiker.

Doch es passierte nichts. In seiner Verzweiflung schrieb Lütjohann sogar an den Präsidenten des Bundesverbandes der Industrie, Hans-Olaf Henkel. Und siehe da, die Sache kam in Schwung. Türen gingen auf, Treffen wurden vereinbart, Gespräche geführt, und am Ende wurden Unterschriften unter ein Dokument gesetzt, in dem festgelegt ist, dass es ab dem 1. August 1999 bundesweit den Beruf des Tierheim- und Pensionstierpflegers gibt.

Was erwartet den Auszubildenden? Auf keinen Fall Elefanten oder Raubkatzen wie bei den Zoo-, Haus- und Versuchstierpflegern durchaus üblich. Der Hund ist das größte Tier, das dem Auszubildenden über den Weg läuft. Die Pfleger in spe erlernen alles aus den Bereichen Medikamentenkunde, Zwingersauberkeit, Versehrtenhundeerziehung. Das ganze sei kein Schnelldurchlauf, erklärte Lütjohann. Die Ausbildung dauere drei Jahre. Dazu gehöre selbstverständlich auch der Berufsschulbesuch- für den norddeutschen Raum in Syke und Bremen.

Lütjohann betreibt seine Hundepension und Katzenpension und seine Hundeschule seit 1983. Wegen der personalaufwendigen Betreuung der Tiere besteht der Bedarf an Fachleuten und zu einem solchen kann man sich jetzt ausbilden lassen. Auch Praktikanten werden gerne genommen. Einzige Vorraussetzung: ein guter Schulabschluss und viel Tierliebe. Interessenten können sich an das Arbeitsamt oder direkt unter 04206 - 9737 an Raymond Lütjohann wenden.