Fast jeder Welpenbesitzer ist früher oder später mit der Situation konfrontiert, dass der Welpe beißt – in die Hände, die Füße, den Schal, die Hose, den Pulloverärmel, das Armband oder das Gesicht. Zunächst einmal ist anzumerken, dass dieses Verhalten ’normal‘ ist. ‚Normal‘ dahingehend, dass fast jeder Welpe dieses Verhalten zeigt, wenn er es noch nicht anders gelernt hat – was er jedoch unbedingt sollte!
Wenn ein Welpe beißt, hat das in der großen Mehrheit der Fälle nichts mit Aggression zu tun. Es ist vielmehr ein Knabbern und/oder Zwicken, dennoch ist es schmerzhaft.
Mögliche Gründe dafür, dass der Welpe beißt, können zum Beispiel sein:
Auch der Zahnwechsel kann auf Grund von Zahnschmerzen zu vermehrtem Beißen, Knabbern und Zwicken des jungen Hundes führen. Der Zahnwechsel findet ungefähr zwischen dem vierten und siebten Lebensmonat statt. Währenddessen sollte der Junghund unbedingt ein Kauspielzeug zur Verfügung haben.
Beißhemmung ist die Fähigkeit, die Intensität des Beißens bzw. Zwickens zu kontrollieren. Ein Welpe wird nicht mit „eingebauter“ Beißhemmung geboren. Er muss sie einerseits vom Hundehalter und andererseits von anderen Hunden erlernen.
Souveräne Hunde reagieren konsequent – das heißt jedes Mal und bis sie Erfolg haben – auf das zu starke Zwicken eines Welpen, indem sie ihn angemessen maßregeln und/oder den Kontakt vorübergehend nicht mehr zulassen. Daraus lernt der Welpe, dass er vorsichtiger mit seinem Maul sein muss (ein Beispiel für instrumentelle/operante Konditionierung).
Das Beißen, Knabbern oder Zwicken sollte nicht nur gehemmt sondern generell unterbunden werden. Die gilt auch dann, wenn der Hundehalter selbst vorsichtiges Knabbern noch ok findet. Zu groß ist die Gefahr, dass der Hund dieses Verhalten auch bei fremden Menschen oder Kindern zeigt. In diesem Fall sollten Hundehalter ihre eigenen Empfindungen über die Rücksichtnahme gegenüber anderen Mitmenschen stellen.
Um dem Welpen zu zeigen, dass das Beißen nicht erwünscht ist, sollte sich der Mensch am Verhalten eines souveränen Hundes orientieren. Berücksichtigt man bei der Welpenerziehung das natürliche Verhalten von Hunden untereinander, fällt es dem Welpen sehr leicht zu verstehen, was der Mensch kommunizieren möchte. Eine pauschale und allgemein gültige Vorgehensweise gibt es hierbei nicht. Die Art und Weise wie ein Verhalten unterbunden wird, muss immer auf das jeweilige Individuum und die jeweilige Situation abgestimmt sein. Anderenfalls kann es zu Missverständnissen zwischen Mensch und Hund kommen, die sich negativ auf die Beziehung auswirken.
Auf diese Frage lässt sich bedingt pauschal antworten. Einige Dinge sollte einfach jeder Mensch vermeiden, wenn der Welpe beißt:
Abgestimmt auf den jeweiligen Welpen und die jeweilige Situation gibt es auch noch andere Dinge, die der Welpenbesitzer vermeiden sollte, wenn der Welpe beißt. Diese Regeln müssen allerdings individuell abgestimmt werden.
Es ist keine Schande, Hilfe bei der Welpenerziehung in Anspruch zu nehmen. Je eher der Welpenbesitzer seinem Welpen erfolgreich die Regeln des Zusammenlebens vermitteln kann, desto angenehmer ist das Zusammenleben für beide. Mit einer individuellen Schulung wie zum Beispiel unserem Seminar Welpenerziehung können wir Ihnen gezielte Unterstützung bieten.Gerne können Sie in unserer Hundeschule eine kostenlosen Einschätzung Ihres Hundes mit anschließendem Beratungsgespräch wahrnehmen!
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